Die völlig entmenschlichte Migrationsdebatte ist ein weiteres Symptom unseres gesellschaftlichen Versagens. Wir haben es als Gesellschaft die letzten 150 Jahre verpasst, Menschen einen Wert außerhalb ihrer Arbeitskraft zukommen zu lassen. Wir kommen da nur wieder raus, wenn wir das ändern und uns an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und das Grundgesetz (insbes. Artikel 1-6) auch halten. Ist vielleicht etwas Überwindung, alle Menschen als vor dem Gesetz gleich anzuerkennen, aber lohnt.
"Wir werden als Menschen nicht gesehen, sondern es wird nur unsere Arbeitskraft hier in Deutschland gesehen. Es kann immer sein, dass ich meine Arbeitsstelle verliere, dann verliere ich meinen Wert komplett und dann werde ich abgeschoben."
Genau. Das. Meinte ich. Und die Mehrheitsgesellschaft schafft es offenbar nicht, Menschen das Gefühl zu geben, Menschen zu sein, sondern nur noch Arbeitskräfte und Konsument:innen.
@viennawriter ich kenne Menschen auch ohne Migrationsgeschichte die das fühlen.
Und ja. Du hast völlig Recht.
@DerGinko Klar, auch ohne Migrationsdebatte schlimm – für mich übrigens genauso – aber mit schmerzt es nochmal mehr, das von Betroffenen zu hören. :/
@viennawriter mich auch, ich wollte da auch nicht ablenken.
@DerGinko Ich finde, das ist eins der größten Probleme, die wir als Gesellschaft haben und auf das letztlich sehr viele der anderen Probleme zurückzuführen sind. Also du lenkst nicht ab, ganz im Gegenteil. :)
@viennawriter Dies ermöglicht dem Arbeitgeber, beliebig viel Druck auf die Beschäftigten auszuüben. Eine Beschwerde wäre zwar möglich, aber zu gefährlich. Deswegen werden dann arbeitsrechtswidrige Bedingungen toleriert, worunter am Schluss alle Beschäftigten leiden.