literatur.social ist einer von vielen unabhängigen Mastodon-Servern, mit dem du dich im Fediverse beteiligen kannst.
Der Einstieg ins Fediverse für Autor:innen und Literaturmenschen ... The gateway into the fediverse for authors and all people interested in literature.

Verwaltet von:

Serverstatistik:

307
aktive Profile

#Verlagsbranche

0 Beiträge0 Beteiligte0 Beiträge heute

Springer Nature: Warum ein Fachverlag an die Börse geht

Ob "Nature" oder die "Ärztezeitung" - Springer Nature gehört mit seinen Publikationen zu den größten Wissenschaftsfachverlagen der Welt. Nun ist das Unternehmen an der Börse. Was will es dort? Von Alina Leimbach,

➡️ tagesschau.de/wirtschaft/unter

tagesschau.de · Springer Nature: Warum ein Fachverlag an die Börse geht Von Alina Leimbach, ARD-Finanzredaktion

Studie zu Cybersicherheit: Verlage immer mehr im Visier von Hackern

Die deutsche Medienbranche investiert viel Geld in die Sicherheit ihrer IT-Systeme. Aus gutem Grund: Laut einer neuen Untersuchung ist zuletzt die Hälfte der befragten Verlage Opfer von Attacken im Internet geworden.

➡️ tagesschau.de/inland/verlage-c

tagesschau.de · Studie zu Cybersicherheit: Verlage immer mehr im Visier von HackernVon tagesschau.de
www.verlagederzukunft.deInterview Nachwuchsparlament mit Tobias GroßAutorinnen/Interview-Durchführung: Marie Pauline Kullmann und Florentine Wiegand Lesezeit: 9 Minuten Das Thema Fachkräftemangel ist momentan in allen Branchen präsent, so auch in der Buch- und Medienbranche. In dieser Hinsicht ist der Nachwuchs von zentraler Bedeutung und es ist wichtig, dass seine Stimme gehört wird. Wir haben mit Nachwuchssprecher Tobias Groß über den Nachwuchs in der Branche gesprochen, welche Möglichkeiten und Chancen es gibt, sich zu engagieren und was sich bereits geändert hat:   Was genau macht das Nachwuchsparlament? Es ist für den Nachwuchs in der Buchbranche das Highlight des Jahres. Diese zwei Tage, die man auf dem Mediacampus in Frankfurt zusammenkommt, bestehen aus ganz viel Netzwerken. Neue Menschen kennenlernen und merken, dass du ‚nicht allein bist, auch mit Problemen’ nicht. Dort nimmt man an verschiedenen Workshops teil, die sich immer um ein aktuelles Thema drehen. Dieses Jahr stehen der Einsatz von KI und die Themen Fachkräfte- und Nachwuchsempowerment im Mittelpunkt. Dazu gibt es immer eine Abendveranstaltung, welche meistens als moderierte Lesung stattfindet. Es werden auch verschiedene Keynotes, also Impulsvorträge, und Podiumsdiskussionen veranstaltet. Das Highlight ist die am zweiten Tag stattfindende Parlamentssitzung. Diese zwei Stunden werden von den aktuellen Nachwuchssprecher:innen moderiert und die  85 Teilnehmer:innen können wirklich alles loswerden, was ihnen auf der Seele liegt. Sowohl existierende Probleme konkret benennen, als auch gute Seiten und positive Dinge hervorheben. Das schöne ist, dass die Parlamentssitzung ein Safe Space ist. Die Ergebnisse dieser Parlamentssitzung, tragen die Nachwuchssprecher:innen bei der Hauptversammlung des Börsenvereins anonymisiert vor. Das geht direkt vom Nachwuchsparlament zu den Arbeitgeber:innen im Buchhandel.   Welchen Einfluss hat das auf unsere Branche? Die präsentierten Ergebnisse werden gehört und im Idealfall weitergegeben bzw. machen die Arbeitgeber:innen es zu ihrer Strategie. Das Thema Nachwuchs ist so präsent wie noch nie in der Branche und mittlerweile ist die Meinung des Nachwuchses sehr gefragt. Deshalb waren Florian und ich auch die ersten Nachwuchssprecher, die an einer Vorstandssitzung des Börsenvereins teilnehmen durften. Dort wurde unsere Meinung gehört.   Konntet ihr durch euer Engagement schon etwas erreichen/ bewegen und worauf seid ihr besonders stolz? Nach einem Jahr wage ich es noch nicht so ein Fazit zu ziehen. Ich wünsche mir natürlich, dass wir noch mehr erreicht hätten, aber ich weiß nicht was wir schon unsichtbares erreicht haben. Beispielsweise hatten wir ein doppelseitiges Interview im Börsenblatt zur Ausgabe der Leipziger Buchmesse, sodass wir eine riesengroße Reichweite adressieren konnten. Ich glaube da haben wir schon etwas erreicht wovon wir sagen können, das wir stolz darauf sein können so präsent zu sein. Durch unsere Präsenz zeigen wir das neue Gesicht des Nachwuchses. Das der Nachwuchs wirklich selbstbewusst auftreten und auch Forderungen stellen kann. Was am Ende konkret dabei rauskommt, das kann ich jetzt noch nicht sagen. Schon alleine die Präsenz verändert etwas. Wir als Nachwuchssprecher durften auf der Frankfurter Buchmesse bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises, der Eröffnungsfeier, beim Young Excellence Award des Börsenblattes und beim Friedenspreis dabei sein. Dass es Nachwuchskräften ermöglicht wurde daran teilzunehmen, ist schon eine große Auszeichnung. Jetzt beim Börsenverein haben wir im kommenden September auch einen Hackathon, wo etablierte Leute aus der Branche auf Nachwuchskräfte treffen und gemeinsam in Arbeitsgruppen Strategien entwickeln, um unseren Fachkräftemangel zu beheben. Das gab es in der Form noch nie.   Ein Ehrenamt ist auch eine zusätzliche Belastung. Warum engagierst du dich? Meine größte Motivation ist, dass ich an die Zukunft der von mir sehr geliebten Branche glaube. Ich möchte, dass junge Menschen weiter in die Branche strömen da ich fest daran glaube, dass das Buch auch noch in 100 Jahren existieren wird ‒ auch in gedruckter Form und nicht nur digital. Und die Branche hat es einfach verdient, weiter am Leben zu bleiben. Ich leiste super gerne meinen Beitrag dazu, andere Leute zu motivieren auch in die Branche zu gehen. Sei es direkt nach dem Abi, während des Studiums oder bereits mit dem Abschluss in der Tasche, wenn man noch nicht so richtig weiß, was man jetzt machen möchte. Ich bin jedoch auch Nachwuchssprecher geworden, weil ich möchte, dass sich in der Ausbildung etwas verändert. Weil ich davon überzeugt bin, dass gerade die Generationen, die während Corona gelernt haben, unglaublich improvisationsfähig und stressresistent sind. Während der Corona-Pandemie haben diese, zum großen Teil, den Laden am Laufen gehalten. Mein innerer Antrieb ist, dass die Buchbranche eine Zukunft hat und deswegen möchte ich junge Leute dafür begeistern in diese zu gehen. Und möchte auch, dass sie gute Arbeitsbedingungen erleben und mit Freude auf Arbeit gehen. Deswegen mache ich das Ehrenamt auch gerne und nehme die Mehrbelastung hin. Ich profitiere natürlich auch von meinen Kontakten, vor allem für später. Es ist ein netter Nebeneffekt, dass ich dadurch sehr viele Leute kennengelernt habe, alle wichtigen Personen im Buchhandel kenne und sehr gute Kontakte pflege. Aber das ist, wie gesagt, ein Nebeneffekt.   Warum sollten es auch andere tun? Ebenfalls wegen der Kontakte. Doch man sollte sich nicht nur beim Nachwuchsparlament engagieren, sondern auch bei der Nachwuchs-AG des Börsenvereins. Diese besteht aus unterschiedlichen Taskforces, die alle ein spezifisches Thema haben. Der Einfluss der Nachwuchs-AG ist auch echt groß. Was da erarbeitet wird und nach außen dringt, das wird auch wahrgenommen. Der Nachwuchs hat so eine gute Position und viel Gestaltungsspielraum, deswegen lohnt es sich auch, sich in den Taskforces zu engagieren. Und natürlich auch beim Nachwuchsparlament, weil die Meinungen gehört werden. Das ist echt etwas einzigartiges.   Was gibt es für Taskforces in der Nachwuchs-AG? Die Idee der Nachwuchs-AG mit ihren Taskforces ist während Corona entstanden. Die Idee kam 2020 auf, als das Nachwuchsparlament coronabedingt ausgefallen ist. Im Frühjahr 2021 wurde das Projekt angegangen und es entstanden  folgende Taskforces: Taskforce Gütesiegel: Sie verleiht Gütesiegel für eine gute Ausbildung Taskforce Speaker´s Corner: Hier wurde ein klassisches Forum etabliert, wo ein Austausch untereinander stattfinden kann Taskforce Nachwuchsblog: Für diese Taskforce schreibe ich und wir sind auf der Internetseite des Börsenvereins integriert. Wir als Redaktion bieten eine Seite, wo wir alle Themen, die den Buchhandel betreffen darstellen können. Jeder macht so viel, wie er/sie kann. Taskforce Diversität: Diese gibt es ganz frisch und die Idee ist letztes Jahr auf dem Nachwuchsparlament entstanden. Wir als Nachwuchsblog bieten der ‚Taskforce Diversität’ ein Forum. Diese hat eine eigene Rubrik auf der Seite, wo sie ebenfalls Artikel veröffentlichen können. Taskforce Nachhaltigkeit: Hier wird ganz eng mit der AG- Nachhaltigkeit des Börsenvereins zusammengearbeitet   Wie bist du dazu gekommen und wie bist du Nachwuchssprecher geworden? Mein Erstkontakt war in meinem Berufsschulblock im Oktober/November 2019, wo die damalige Koordinatorin für Berufsbildung des Börsenvereins durch die Klassen gegangen ist und Werbung fürs Nachwuchsparlament gemacht hat. Ich fand das total cool, habe es im Hinterkopf behalten und mich dann auch für das Nachwuchsparlament 2020 beworben. Das ist dann leider  wegen Corona ausgefallen. 2021 habe ich mich wieder für das Nachwuchsparlament beworben und einen Bewerbungsessay geschrieben, welches sehr gut ankam. Zu dem Zeitpunkt wurde ich bereits dazu animiert, mich für das Amt des Nachwuchssprechers zu bewerben. Dies lehnte ich ab, da es mein letztes Ausbildungsjahr war und ich mich erst einmal darauf konzentrieren wollte. Beim Nachwuchsparlament 2021 durfte ich dann an einer Podiumsdiskussion teilnehmen und mein Essay wurde zudem in den Branchenmedien veröffentlicht. Ich habe mich danach in der Nachwuchs-AG engagiert und den Taskforce Nachwuchsblog mit aufgebaut. Beim Nachwuchsparlament 2021 ist auch der Börsenverein auf mich aufmerksam geworden. Die Stelle des Nachwuchssprechers war ab dem ersten April 2022 vakant und ich wurde offiziell gefragt, ob ich das Amt übernehmen möchte. Da habe ich gleich zugesagt, jedoch eine Bedingung gestellt: ‚Ich mache das Ganze nur übergangsweise und ich möchte mich beim nächsten Nachwuchsparlament zur Wahl stellen.’ Ich möchte das Amt nicht einfach so bekommen, bzw. nur weil ich jetzt gute Kontakte zum Börsenverein habe, sondern weil ich wirklich gewählt werden möchte. Zudem habe ich mich  mit meinem Arbeitgeber Thalia und meiner zukünftigen Chefin abgestimmt, ob das okay ist. Im Juli letzten Jahres habe ich mich dann zur Wahl gestellt und wurde auch gewählt.   Was sind deine Aufgaben als Nachwuchssprecher? Die Nachwuchssprecher:innen repräsentieren die Auszubildenden im Buchhandel. Sei es diejenigen, die den Beruf der Buchhändler:in ausüben, der Einzelhandels- oder Medienkaufleute. Zudem repräsentieren wir alle Volontär:innen aus Buchstudiengängen/ buchnahen Studiengängen und auch Volontär:innen von Verlagen. Wir nehmen das, was uns von den jungen Leuten angetragen wird, auf und tragen es den Arbeitgeber:innen vor. Wir werden zu Tagungen eingeladen und nehmen an Podiumsdiskussionen teil, wo die Meinung des Nachwuchses gefragt ist. Auf den Buchmessen sind wir im Einsatz gewesen und waren Gäste bei diversen Podiumsdiskussionen, wo es um den Nachwuchs ging. Wir werden auch von Verlagen eingeladen, aber es hat natürlich immer etwas mit dem Nachwuchs zu tun. Als Highlight sprechen wir einmal im Jahr vor der Hauptversammlung des Börsenvereins und auch beim Vorstand. Wir sind natürlich beim Nachwuchsparlament sehr eingespannt und nehmen auch an verschiedenen Veranstaltungen teil. Unter anderem moderieren wir die zweistündige Parlamentssitzung. Wir sind zudem Teil des Berufsbildungsausschusses, der zwei bis drei Mal jährlich tagt. Generell kann man sagen, das Ehrenamt besteht aus viel Repräsentanz. Wir geben dem Nachwuchs ein Gesicht.   Was macht dir besonders Spaß? Im Großen und Ganzen mache ich alles gerne. Mir macht das Reden vor Publikum Spaß, also Podiumsdiskussionen. Am Anfang war ich noch super aufgeregt, mittlerweile bin ich routiniert und es ist fast keine Aufregung mehr da. Wobei ich sagen muss, dass das Nachwuchsparlament für mich das absolute Highlight ist. Da bekomme ich einen direkten Draht zu den Nachwuchskräften und es kommen auch immer wieder neue Leute nach, die man motivieren kann und deren Meinung man hört. Was mir aber auch wirklich Spaß macht, ist die Arbeit mit der Referentin für die Berufsbildung, Laura Herth, und meinem Kollegen Florian Noichl. Wir drei haben wirklich ein sehr gutes Verhältnis zueinander und arbeiten gut zusammen.   Wie ist das Feedback aus dem Nachwuchsparlament selbst? Die Resonanzen sind durchweg immer positiv und für viele ist es das Jahreshighlight. Es schwärmen danach immer alle davon. Viele sagen auch, dass es schade ist, das sie nur zwei Mal (inzwischen drei Mal) daran teilnehmen dürfen, weil es einfach so eine tolle Veranstaltung ist. Wir als Börsenverein wünschen uns, dass das Ganze noch mehr nach außen getragen wird, an den Hochschulen präsenter ist und vor allem weiter in den Buchhandel vordringt. In den Verlagen ist es schon sehr präsent, denn wir hatten noch nie so viele Bewerber aus Verlagen, wie dieses Jahr.   Wie steht dein Arbeitgeber dazu? Wirst du durch ihn unterstützt? Mein Arbeitgeber Thalia sponsert das Nachwuchsparlament und die Meinung im Unternehmen über die Veranstaltung ist sehr positiv. Die Thalia-Teilnehmer:innen werden dafür freigestellt und müssen nicht ihre freien Tage ‚opfern’. Thalia hat definitiv erkannt, wie wichtig das Nachwuchsparlament ist. Die Sichtbarkeit ist noch ein bisschen das Problem, aber da hat sich schon viel getan.   Wie viele Menschen bewerben sich jedes Jahr? Es gibt in dieses Jahr 85 Plätze. Eine Besonderheit beim diesjährigen Nachwuchsparlament war, dass wir das erste Mal nicht alle Bewerber:innen nehmen konnten. Auf 85 Plätze gab es 120 Bewerbungen. Bei so vielen Bewerbungen mussten wir sogar Leute ablehnen. Leider! Aber das zeigt auch, dass die Sichtbarkeit des Nachwuchsparlaments wächst. Und das ist ein Ergebnis unserer Arbeit in der Berufsbildung des Börsenvereins.   Wir danken Tobias Groß für das vielseitige und informative Gespräch und dem zur Verfügung gestellten Titelbild!
www.verlagederzukunft.deRückblick Leipziger Buchmesse 2023Autorinnen: Maja Schmatz und Natalie Stern Lesezeit: 8 Minuten Die Leipziger Buchmesse füllte vom 27.-30.04.2023 nicht nur die öffentlichen Verkehrsmittel und Messehallen, sondern auch die Straßen von Leipzig mit vielen Menschen. Von Donnerstag bis Sonntag haben Verlage jeder Größe ihre Neuerscheinungen und Bestseller vorgestellt. Mit 274.000 Besucher:innen konnte die Messe beinahe wieder einen Normalzustand mit Besucher:innenzahlen wie vor der Pandemie verzeichnen. Die vergangene Buchmesse 2019 war mit 286.000 Besucher:innen nur  etwas mehr besucht. Die Tagesschau berichtete, dass die Veranstalter der Messe mit einem starken Rückgang der Besucherzahlen hatten. Wie auch schon vor Corona fand mit der Buchmesse auch die Manga Comic Convention (MCC) in Halle 1 statt. Hier herrschte ein buntes Treiben aus Cosplay-Kostümen, Merchandise und Comicbüchern. Über die vier Messetage verteilt gab es nicht nur Veranstaltungen direkt auf der Buchmesse, sondern auch in und um Leipzig im Rahmen des Lesefestivals „Leipzig liest“. Es fanden Lesungen und Vorträge rund um das Thema Buch statt und viele Autor:innen füllten nicht nur die Cafés, Säle und Messehallen mit Menschen, sondern auch mit ihren Worten. Zu einer Lesung und Signierstunde mit der bekannten Lyx-Autorin Mona Kasten (Begin Again- und Maxton Hall-Reihe) stürmten jugendliche Leser:innen den Signierbereich in Halle 4. In der Hand die typisch pastellfarbenen  Paperbacks mit Farbschnitt. Auch Sebastian Fitzek war vor Ort auf der Messe. Dies hatte zur Folge, dass sein neuester Thriller “Elternabend” (erschienen bei Droemer Knaur) bereits Samstagabend ausverkauft war und Fanansammlung für so einige blockierte Durchgänge sorgten. Auch die HTWK Leipzig war mit einem Stand der Buchstudiengänge auf der Messe vertreten. Neben der HTWK präsentierten sich hier unter anderem die Uni Leipzig, LMU München und HdM Stuttgart. Sowohl der Stand als auch das bunt gemischte Programm wurde von den Student:innen des Studiengangs Buch- und Medienwirtschaft mit Schwerpunktmodul Veranstaltungsmanagement organisiert. Neben regelmäßigen Studiengangvorstellungen fanden auch Lesungen und eine Talkrunde mit den Bücherfrauen statt.   Zusätzlich haben wir für euch noch ein paar Eindrücke von der Messe gesammelt: “Ich war 2023 das erste Mal auf der Leipziger Buchmesse und es hat mir sehr gefallen. Es gab über die vier Tage hinweg viele verschiedene Themen, die bei den Diskussionen und Vorträgen aufgegriffen wurden, auch neue Themen wie z.B. BookTok und Selfpublishing. Positiv überrascht hat mich, dass auch einige kleinere, unbekanntere Verlage vertreten waren.” - Katja, 20 [caption id=attachment_31244 align=alignleft width=341] Die Fahnen der Leipziger Buchmesse wehen wiederQuelle: privat[/caption] Nach drei Jahren wurden am letzten Aprilwochenende 2023 endlich wieder die Fahnen der LBM gehisst. Die Freude darüber spiegelte sich in der großen Anzahl an Besucher:innen wieder, welche von der diesjährigen Messe angelockt wurden.   [caption id=attachment_31243 align=alignright width=340] Auf dem Weg zum MessegeländeQuelle: privat[/caption] Die Freude über die Messe spiegelte sich in der großen Anzahl an Besucher:innen wieder, welche zahlreich auf das Messegelände strömten. S-Bahnen und Straßenbahnen fuhren im Minutentakt zur der Haltestelle Messegelände und sorgten dafür, dass jeder zur Messe kam. [caption id=attachment_31246 align=alignleft width=340] Viele Besucher:innen auf der LBMQuelle: privat[/caption] Auch Stunden nach Messebeginn strömten täglich noch Massen an Besucher:innen in die Messehallen. Trotz der guten Anbindung des Messegeländes durch S-Bahn, öffentliche Verkehrsmittel und Autobahn, kam es ab Freitag zum Verkehrschaos in und um Leipzig, da die Veranstalter nicht mit so vielen Besucher:innen gerechnet hatten. [caption id=attachment_31245 align=alignright width=199] Die Ruhe vor dem (An-)SturmQuelle: privat[/caption]   Nach Eröffnung der Messe verteilten sich die Menschen noch gut in den 5 Hallen, sodass die Gänge relativ leer waren und man entspannt über die Messe schländern konnte. Der beste Zeitpunkt also, um sich in Ruhe einen Überblick zu verschaffen. Bereits zum Mittag änderte sich dies und Gedränge in den Gängen war dann keine Seltenheit mehr. [caption id=attachment_31253 align=alignleft width=329] Thematische Aufteilung der MessehallenQuelle: privat[/caption]     Wie jedes Jahr wurden die 5 Hallen thematisch geordnet.     [caption id=attachment_31254 align=aligncenter width=340] Stand RavensburgerQuelle: privat[/caption] Neben unzähligen kleinen Verlagen, selbstständigen Künstler:innen und vielen mehr, hat die LBM auch bekannten Größen wie Ravensburger, Droemer Knau, Bastei Lübbe, Penguin Randomhouse etc. Platz geboten. Dabei sind etliche Besucher:innen besonders bei ansprechend und einladend gestalteten Ständen stehen geblieben, um die neusten Publikationen und Projekte der Verlage zu bestaunen. „Mir hat an der Buchmesse vor allem das breit gefächerte Programm gefallen. Sowohl die angebotenen Veranstaltungen, als auch die Menge an kleinen und großen Verlagen vermittelt auf eindrückliche Weise die Vielseitigkeit der Verlagsbranche und wie viel Leidenschaft in all ihren Erzeugnissen steckt.“ Anna-Lena, 21 [caption id=attachment_31255 align=alignleft width=341] DIe Studentenzeitschrift Leipziger LercheQuelle: privat[/caption] Auch die „Leipziger Lerche“ war mit einem eigenen Pult am Stand „Studium rund ums Buch“ vertreten. Dort konnte man die letzten zwei Ausgaben der Studierendenzeitschrift begutachten und mitnehmen.   [caption id=attachment_31248 align=aligncenter width=340] Manga Comic ConventionQuelle: privat[/caption] In Halle 1 war wieder die Manga Comic Convention untergebracht, wo es viele  unterschiedliche Stände rund um das Thema gab. Es gab Mangas, Figuren und Kleidung, aber auch Ramenschüsseln, Essstäbchen und noch vieles mehr, was man dort bestaunen und kaufen konnte. 2023 wurde die Convention erstmals auch auf einen Teil von Halle 3 ausgeweitet. [caption id=attachment_31249 align=alignleft width=341] Schmuckstand “Verenas Zierrat Schmiede” auf der MCC in Halle 1Quelle: privat[/caption]   Mitten drin auch Stände voll funkelndem Schmuck, welche mit großem Interesse begutachtet wurden. Hier abgebildet der Stand von “Verenas Zierrat Schmiede”. [caption id=attachment_31250 align=alignright width=340] CosplayQuelle: privat[/caption]     Natürlich durften die Cosplayer auf keinen Fall fehlen. Egal ob schlicht und einfach oder aufwendig und imposant. Der Kreativität waren  keine Grenzen gesetzt und solange höflich gefragt wurde, posierten die Meisten sehr gerne für ein Foto.   “Besonders spannend fand ich, neben dem wachsenden Angebot von Künstler:innen der MCC, die Diskussionsrunden in Halle 4. Ebenso die Kostüme der Cosplayer, die so detailreich und originalgetreu waren, dass man sich nicht mehr sicher war, ob es nur ein Kostüm ist oder echt, sowie die vielen kleinen Aktionen rund um die Stände.” - Franziska, 2 [caption id=attachment_31251 align=alignleft width=341] MCC - KreativbereichQuelle: privat[/caption] Der Bereich MCC Kreativ war wie gewohnt ein buntes Durcheinander. Trotz des begrenzten Platzes herrschte dort immer reges Treiben, da jeder einen Blick auf die Besonderheiten der vielen Künstler:innen werfen wollte. [caption id=attachment_31252 align=alignright width=340] MCC - KunststandQuelle: privat[/caption]   Insbesondere die kleineren Aussteller haben zum Verweilen eingeladen, denn oft war ein direkter Austausch zwischen Kunstschaffenden und Kunstinteressierten möglich. [caption id=attachment_31256 align=alignleft width=200] Xie Lian (@chibi_scrap_god) und Hua Cheng (@chrissydeath) aus „Heaven Official’s Blessing“[/caption]   Besonders die Cosplayszene spiegelte gut wieder, welche Titel momentan populär sind. Es waren zum Beipsiel viele Charaktere aus chinesischen Novels auf der Messe unterwegs.   [caption id=attachment_31257 align=aligncenter width=341] Schönstes Wetter am letzten MessetagQuelle: privat[/caption] Am Sonntag hat die Sonne mit warmen Temperaturen den Großteil der Besucher:innen nach draußen gelockt. Viele der Cosplayer haben den letzten Messetag genutzt, um nochmal ein paar Fotos zwischen den bereits blühenden Büschen und Bäumen zu machen. Selbst nach Ende der Messe war das Außengelände noch mit zahlreichen Menschen gefüllt, welche das schöne Wetter genossen. “Ich empfand die Messe als unglaublich bunt in vielerlei Hinsicht - sowohl thematisch als auch auf die Menschen, die dort waren. Alles in allem waren es vier sehr inspirierende Tage.” - Luca, 20 Veröffentlicht am: 15.05.2023
www.verlagederzukunft.deDie Buchpreisbindung – unnötiges Relikt aus der Vergangenheit oder unverzichtbare Regelung?Autorinnen: Kristin Scharn, Mia-Theres Broda Neben Tabakwaren und Mieten im sozialen Wohnungsbau sind Bücher eine der wenigen Waren, die in Deutschland preisgebunden sind. Ein Buch kostet also überall das Gleiche, egal bei welchem Händler man es kauft. Warum ist das eigentlich so? Was bedeutet das und ist das heute überhaupt noch sinnvoll? Preisbindung Bei dem Verkauf von preisgebundenen Produkten verpflichtet sich der Handel vertraglich, den vom Hersteller vorgeschriebenen Endverkaufspreis vom Endkunden zu verlangen. Dadurch ist kein Preiswettbewerb mehr möglich. Prinzipiell verbietet das Kartellgesetz allerdings die Preisbindung. Einige Produkte, wie beispielsweise Bücher, sind jedoch davon ausgenommen. Die Preisbindung ist hier sogar gesetzlich vorgeschrieben. Buchpreisbindung Das Buchpreisbindungsgesetz (BuchPrG) verpflichtet alle Händler dazu, Bücher zu den vom Verlag fest definierten Preisen zu verkaufen. Außer Büchern sind auch Musiknoten, Medienkombinationen, wie beispielsweise ein Buch mit beiliegender CD, kartographische Produkte und E-Books preisgebunden. Nicht preisgebunden sind unter anderem fremdsprachige (importierte) Bücher, Hörbücher und Kalender. Eine weitere Ausnahme bilden Zeitungen und Zeitschriften, welche nicht verpflichtend preisgebunden verkauft werden müssen. Dennoch werden sie aufgrund von brancheninternen Regelungen meistens preisgebunden verkauft. So sichert man die Presse- und Informationsfreiheit und gibt jedem die gleiche Chance an Informationen zu gelangen. Nach Ablauf einer Mindestfrist kann die Preisbindung eines Buches vom Verlag aufgehoben werden. Der Händler kann dann einen eigenen Preis festlegen. Bücher mit Beschädigungen sind ebenfalls nicht mehr an die Buchpreisbindung gebunden. Solche Mängelexemplare sind durch einen Stempel zu kennzeichnen und können dann zu einem anderen Preis verkauft werden. Historische Entwicklung In Deutschland war der Buchhandel der erste Wirtschaftszweig mit einer Preisbindung. Diese entwickelte sich zur Verhinderung der Preisschleuderei, da es im 18. Jahrhundert zu verheerenden Preiswettbewerben mit rabattierten Büchern zwischen Buchhändlern in den Großstädten und Provinzbuchhändlern gekommen war. Um Unterstützung zu erhalten, traten zu dieser Zeit sowohl Buchhändler als auch Verleger dem Börsenverein bei. Der Börsenverein ist ein Verein zur Vertretung der Interessen des Buchhandels. Infolgedessen wurde 1888 die Preisbindung für Bücher mit Hilfe des Börsenvereins unter dem Vorsitz von Adolf Kröner eingeführt. Durch die sogenannte Krönersche Reform verpflichteten sich die Mitglieder des Börsenvereins dazu, Bücher zu den vom Verlag festgelegten Preisen zu verkaufen. Wer die Grundsätze dieser Satzung nicht einhielt, wurde nicht mehr beliefert und gegebenenfalls sogar vom Börsenverein ausgeschlossen. Ein Ausschluss konnte Mitglieder und Nichtmitglieder des Börsenvereins treffen, hatte meist fatale wirtschaftliche Folgen und konnte sogar zum Ruin des Händlers führen. Die Buchhändler und Verleger hielten sich an die Vorgaben und die Buchpreisbindung setzte sich schnell vollständig durch. 1903 ereignete sich der „Bücher-Streit“. Schon zuvor wurden die festen Preise kontrovers diskutiert und besonders von Bibliotheken, wissenschaftlichen Verlagen und Wissenschaftlern kritisiert. Der „Bücher-Streit“ wurde durch die Frage entfacht, ob Festpreise die Bücher teurer oder günstiger machen würden. Zudem wurde hinterfragt, ob die Verlage eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Büchern wollten und ob dies für sie gesamtwirtschaftlich wichtig sei. Außerdem wurden diverse Argumente gegen die Preisbindung vorgebracht. Die Ergebnisse der daraus resultierenden Verhandlungen waren Nachbesserungen im Preisbindungssystem, wie beispielsweise die Einführung von Rabatten für Bibliotheken und die Beilegung des Streits. Durch die Einführung der Buchhändlerischen Verkehrsordnung und der Buchhändlerischen Verkaufsordnung wurde das Preisbindungssystem nachfolgend weiter gestärkt. Trotz einiger Schwierigkeiten und Kritik zur Zeit des Ersten Weltkrieges und der Inflation setzte sich die Preisbindung weiter durch. Zudem wurde sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges nur minimal verändert. Durch die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen nach dem Zweiten Weltkrieg und dem damit einhergehenden Zusammenbruch des Börsenvereins verlor die Satzung der Preisbindung ihre Gültigkeit. Auch wenn einige Besatzungsmächte sie eigentlich nicht genehmigten, wurde sie allerdings weiterhin in der Branche eingehalten. Als 1958 das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen verabschiedet wurde, gewährte man der Preisbindung für Verlagserzeugnisse eine Sonderregelung. Dadurch durften Verlagserzeugnisse trotzdem preisgebunden verkauft werden. 1974 wurden Sammelrevers beschlossen, die es den Buch- und Zwischenhändlern ermöglichten, Sammelverträge abzuschließen. So konnten viele Einzelverträge gebündelt werden. Außerdem wurde ein grenzübergreifendes Sammelrevers zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz geschlossen. Nach dem Eintritt Österreichs in die EU in den 1990er Jahren, wurde eine kartellrechtliche Beschwerde gegen den grenzübergreifenden Sammelrevers bei der EU-Kommission eingereicht und 2000 folgte dessen Verbot. Deshalb benötigte man eine gesetzliche Neuregelung der Buchpreisbindung in Deutschland. 2002 wurde daraufhin das Buchpreisbindungsgesetz verabschiedet, welches bis heute mehrmals überarbeitet und aktualisiert wurde. Die erste Überarbeitung erfolgte 2006 und enthielt beispielsweise die Einführung von Räumungsverkäufen und Kennzeichnungspflicht für Mängelexemplare. 2016 wurden die bis dahin nicht preisgebundenen E-Books in das Preisbindungsgesetz aufgenommen. Zudem wurde eine Reimportklausel eingefügt, welche das Umgehen der Buchpreisbindung durch Reimporte verhindert. Zuletzt wurde das Gesetz 2021 aktualisiert. Wiederkehrende Diskussionen über die Preisbindung In den letzten Jahren kamen immer wieder Diskussionen darüber auf, ob die Preisbindung aufgehoben werden sollte. Der letzte große Aufschrei folgte 2018, nachdem die Monopolkommission (Beratungsgremium, welches die Bundesregierung unterstützt) in einem Gutachten zu dem Schluss kam, dass die Buchpreisbindung den Markt behindere. Doch warum genau sollte dies der Fall sein? Nach Ansicht der Experten stünde der Schutz des Buches als Kulturgut im Gegensatz zum Interesse an einem freien Markt. Ihrer Ansicht nach gäbe es keine ausreichenden Belege dafür, dass die Preisbindung genügend kulturpolitischen Einfluss übe. Es wäre laut Experten aber fragwürdig, ob sich solche Belege finden lassen, und sie sehen die Buchpreisbindung daher als schwerwiegenden Markteingriff. Außerdem hielten sie es für wahrscheinlich, dass die EU die Buchpreisbindung in Bezug auf den grenzüberschreitenden Buchhandel für unvereinbar mit den geltenden EU-Regeln erklären würde. Solch ein Urteil würde der Kommission nach zu einem Wettbewerbsvorteil von ausländischen Unternehmen gegenüber dem inländischen Buchhandel führen. Selbiges sei auch bei der Arzneimittelpreisbindung der Fall gewesen, bei welcher der EuGH geurteilt hatte, dass dieses nicht mit der in der EU geltenden Warenverkehrsfreiheit vereinbar wäre. Dieses Urteil bildete ursprünglich den Anlass des Gutachtens und dem damit verbundenen erneuten Aufflammen der Diskussion über die Buchpreisbindung. Empörung aus der Branche Die Aussagen der Monopolkommission schlugen in Fachkreisen hohe Wellen. Nach der Erscheinung des Gutachtens gab es seitens des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Widerspruch. In einer unmittelbar nach dem Gutachten folgenden Stellungnahme betonte der damalige Geschäftsführer Alexander Skipis, dass durch die Preisbindung keine Wettbewerbsbeschränkung entstehen würde, sondern es bestärke das Buch als Kulturgut und garantiere zudem „ein breites und vielfältiges Buchangebot“. Des Weiteren kritisierte der Börsenverein, dass sich der Bericht der Kommission auf veraltete Studien beziehe und keine eigenen aktuelleren Erhebungen durchgeführt wurden. Der Vergleich mit der Schweiz sei ebenfalls fragwürdig, da die Schweizer Verlage 80% ihres Umsatzes auf dem deutschen Markt erzielen. Dagegen seien die Zahlen der Buchhandlungen jedoch zurückgegangen. Die Sicht von Autor:innen Auch Autor:innen sind davon überzeugt, dass die Buchpreisbindung überlebenswichtig für viele Buchhändler, aber auch für Autor*innen selbst ist. In einem Interview von Deutschlandfunk mit der Bestseller-Autorin Nina George prophezeite diese weitreichende negative Konsequenzen durch eine Aufhebung der Preisbindung. Sie schütze nicht nur das Buch als Kulturgut, sondern sorge auch für niedrige Preise. Wenn die Preisbindung aufgehoben würde, dann würden die Preise steigen. Kleinere Buchhandlungen unterliegen der Konkurrenz und die Programme der Verlage würden sich auf Bestseller beschränken. Dies würde die Vielfalt der Literatur einschränken, so George. Ihrer Meinung nach sei der britische Buchmarkt ein gutes Beispiel. Seit hier die Preisbindung aufgehoben wurde, seien die Honorare für Autor:innen stark gesunken und die großen Ketten profitierten, wohingegen die inhabergeführten Buchhandlungen zu kämpfen hätten. George kritisierte im Interview zudem, dass Autor:innen es ohne Preisbindung schwerer hätten ein Buch zu veröffentlichen, da die Verlage den Fokus dann vor allem auf Bestseller legen würden, die eine Erfolgsgarantie besitzen. Denn für kleinere Projekte würde das Geld fehlen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Debatte um die Buchpreisbindung entwickelt und ob das Gesetz in Zukunft vielleicht reformiert wird. Was denkt Ihr über dieses Thema?   Quellen: Börsenblatt (2018): Monopolkommission will Buchpreisbindung abschaffen. Online verfügbar unter: https://www.boersenblatt.net/archiv/1474127.html, veröffentlicht am 29.05.2018, zuletzt eingesehen am 14.09.2022. Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V. (o.J.): Preisbindungsgesetz Deutschland. Online verfügbar unter: https://www.boersenverein.de/fileadmin/bundesverband/dokumente/beratung_service/politik_recht/buchpreisbindung/preisbindung/Wortlaut_Preisbindungsgesetz.pdf, zuletzt eingesehen am 11.09.2022. Bundeszentrale für politische Bildung (2016): Preisbindung. Online verfügbar unter: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20310/preisbindung/#:~:text=Durch%20Preisbindung%20soll%20der%20Preiswettbewerb,Verlagserzeugnisse%20wie%20B%C3%BCcher%20und%20Zeitschriften., zuletzt eingesehen am 11.09.2022. Buzer (o.J.): Synopse aller Änderungen des Buchpreisbindungsgesetz am 01.09.2016. Online verfügbar unter: https://www.buzer.de/gesetz/1037/v200424-2016-09-01.htm, zuletzt eingesehen am 12.09.2022. Deutschlandfunk (2018): „Buchpreisbindung wird uns einen fairen Wettbewerb garantieren“. Online verfügbar unter: https://www.deutschlandfunk.de/buchhandel-buchpreisbindung-wird-uns-einen-fairen-100.html, veröffentlicht am 30.05.2018, zuletzt eingesehen am 14.09.2022. Lehmanns Media GmbH (o.J.): Fragen und Antworten zur Buchpreisbindung. Online verfügbar unter: https://www.lehmanns.de/page/buchpreisbindung, zuletzt eingesehen am 11.09.2022. Monopolkommission (o.J.): Sondergutachten 80: Die Buchpreisbindung in einem sich ändernden Marktumfeld. Online verfügbar unter: https://www.monopolkommission.de/de/pressemitteilungen/206-buchpreisbindung.html, zuletzt eingesehen am 14.09.2022. Rechtsanwaltssozietät Fuhrmann Wallenfels Binder (o.J.): Preisbindung für Bücher. Online verfügbar unter: http://www.preisbindungsgesetz.de/content/info/1001-preisbindung-fuer-buecher.htm, zuletzt eingesehen am 12.09.2022. Schulz, Christina (2003): Die Buchpreisbindung und ihre Wirkungen auf den deutschen Buchmarkt. Online verfügbar unter: https://m.diplom.de/document/222132, veröffentlicht im Mai 2003, zuletzt eingesehen am 12.09.2022. Umlauf, Konrad/Pohl, Sigrid (2018): Eine kurze Geschichte von Buch und Buchhandel. Online verfügbar unter: https://libreas.eu/ausgabe34/umlauf/, zuletzt eingesehen am 12.09.2022. Verch, Ulrike (2022): Alles was Recht ist: Das Buchpreisbindungsgesetz. Online verfügbar unter: https://reposit.haw-hamburg.de/bitstream/20.500.12738/13091/1/Verch_Buchpreisbindung.pdf, veröffentlicht am 30.06.2022, zuletzt eingesehen am 12.09.2022.
www.verlagederzukunft.deGemeinsam gegen Sexismus und Unterrepräsentanz – Die Netzwerke „The Female Publisher“ und „BücherFrauen“  Autorin: Charlotte Kuschka  Wer einen büchernahen Studiengang belegt, wird das Phänomen bestimmt kennen: im Hörsaal neben einem sitzen vorwiegend weiblich gelesene Personen. Vor uns Studierenden stehen dann jedoch fast ausschließlich männlich gelesene Dozierende und Professoren. Ein Problem, was über die Studienzeit hinaus geht. Denn auch in der freien Wirtschaft sind Führungspositionen seltener mit Frauen besetzt. Strukturelle Benachteiligung und Sexismus grenzen die Aufstiegschancen weiterhin ein. Gegen diese Probleme versuchen die Netzwerke „The Female Publisher“ und „BücherFrauen“ anzugehen und haben beide den Austausch, die Sichtbarmachung und die Vernetzung von Frauen in der Buchbranche im Sinn. Über ihre Arbeitsweise und Vorhaben haben Anne Friebel, Gründerin von „The Female Publisher“ und Marianne Eppelt, erste Vorsitzende der BücherFrauen, in zwei inspirierenden Gesprächen berichtet.  Die Netzwerke verfolgen die gleichen Ziele, jedoch unterscheiden sie sich in ihrer Struktur und in ihren Tätigkeiten. So sind die BücherFrauen mit ihrer über 30 Jahre langen Geschichte ein eingetragener Verein mit etablierten Strukturen. Diese sind jedoch eher dem Vereinsaufbau  geschuldet, denn hierarchisch sind die BücherFrauen nicht organisiert, wie Marianne Eppelt betont: „Wir sind ein sehr basisdemokratisches Netzwerk. Ich bin zwar die Vorsitzende, aber das ist mehr so Verwaltungsaufgabe. Es ist nicht so, dass ich irgendwelche Diskussionen bestimme oder über irgendetwas Inhaltliches Entscheidungen treffe, sondern das kommt alles aus dem Netzwerk selbst!“   Der Input aus dem Netzwerk ist auch bei dem im Februar 2022 gegründete Netzwerk „The Female Publisher“ wichtig. So leben die bisherigen Treffen vor allem von den Mitglieder*innen, wie Anne Friebel erzählt: „Wir hatten im März unser Auftakttreffen, wo wir alle Interessierten dazu eingeladen haben, im Netzwerk ihre Erwartungen und Wünsche einzubringen. Das hatte eine hohe Resonanz und war sehr schön, die anderen Mitglieder kennenzulernen. Letztendlich bestimme ich ja nicht alleine, was wir da besprechen, sondern es ist eine gemeinsame Gestaltung des Netzwerkes. Da haben alle mal gesagt, was sie interessiert, welche Formate sie nutzen und so weiter.“ Anders als bei den „BücherFrauen“, richtet sich das Netzwerk „The Female Publisher“ jedoch vordergründig an Frauen in der Verlags- und Programmleitung, dies erklärt Anne Friebel so: „Ich habe gemerkt, dass die Themen, die ich direkt mit den Verlagsleiterinnen oder Programmleiterinnen bespreche, das sind oft nochmal andere, spezifischere Themen rund um die Verlagsgestaltung gewesen. Besonders strategischere Fragen. „Wie richtet ihr den Verlag aus? Wie entscheidet ihr über die Bücher? Wo lasst ihr drucken? Wie geht ihr mit bestimmten Themen um?“ Es richtet sich also an Frauen, die strategische Fragen in Bezug auf die Verlage beantworten müssen.“  Momentan treffen sich die Frauen alle ein bis zwei Monate, um sich auszutauschen und zu einem Schwerpunktthema zu sprechen, zum Beispiel Sichtbarkeit, Herstellung, Bestseller-Platzierung oder in Formaten wie Ask-Me-Anything mit erfahrenen Verlegerinnen. Zweimal jährlich sind außerdem persönliche Treffen auf den Buchmessen geplant. Ein richtiger Rhythmus muss sich bei dem noch jungen Projekt jedoch erst finden. Pläne für Erweiterung des Netzwerkes sind dennoch schon vorhanden, auch hier kommt die Initiative vor allem aus dem Netzwerk, wie Friebel berichtet: „Es gab zum Beispiel den Wunsch, dass es auch noch lokale „The Female Publisher“ Gruppen gibt, die sich in kleinerer Runde und live, also nicht über Zoom, treffen können. Also in den Großstädten zum Beispiel oder in Kreisen, da müssen wir mal sehen, wie wir das professionell aufsetzen können. Das sind eben alles Wünsche auch aus der Community. Da kommen wir gar nicht immer hinterher, das alles zu bearbeiten. Aber das ist bestimmt etwas, das sich in dem nächsten halben Jahr entwickelt. Was bereits geplant ist: Das nächste lokale Netzwerktreffen ist für Freitag, den 15. September, in Berlin geplant. Aaußerdem haben wir mittlerweile eine LinkedIn-Gruppe für alle Mitglieder für ganz konkrete Fragen an das Netzwerk. Das wird bereits gut genutzt.  Das Engagement der Mitglieder*innen ist entscheidend für die Inhalte des Netzwerkes, aber auch für den persönlichen Gewinn, dies betont Marianne Eppelt: „Wenn du nichts reinsteckst, kriegst du auch nichts raus. Deswegen würde ich immer sagen: Mitmachen. Mitmachen hilft viel, um das Netzwerk kennenzulernen, um die Frauen kennenzulernen und auch wirklich, davon profitieren zu können, dass es da so viel Erfahrung gibt.“  Die bereits etablierten Vereinsstrukturen und die Größe des Netzwerkes „BücherFrauen“ bieten dabei vielfältige Möglichkeiten, sich zu engagieren und weiterzuentwickeln. Zum einen gibt es den Austausch in den Regionalgruppen, die sich jeden Monat zu einem Stammtisch oder einem Ausflug treffen. Zum anderen bieten die BücherFrauen verschiedene Weiterbildungsformate an, wie Eppelt erklärt: „Wir haben zum Beispiel die BücherFrauen–Akademie, die es schon sehr lange gibt und die ein Herzstück ist, und dann haben wir das Mentoring-Programm seit einigen Jahren. Was auch immer wieder ein wichtiges Thema ist, die Präsentation im Berufsleben, wie man als Führungskraft weiterkommt und wie man gut kommuniziert: „Ich bin jetzt der Boss, auch wenn ich weiblich bin oder weiblich gelesen bin.“ Mit diesen Fragen setzt man sich auseinander.“  Die Angebote sind dabei nicht nur an Frauen gerichtet, welche bereits in der Branche arbeiten und sich weiterentwickeln wollen, auch Studierende können von den Netzwerken profitieren. Vor allem “die BücherFrauen” bieten dort gute Möglichkeiten, um den Einstieg in die Buchbranche zu erleichtern. Eppelt empfiehlt das Mentoring-Programm zum Studienabschluss, wenn man schon eine Vorstellung davon hat, wo es beruflich hingehen soll. Aber auch darüber hinaus bietet die allgemeine Vernetzung in den Regionalgruppen oder digitalen Treffen gute Möglichkeiten, wie Eppelt aus eigener Erfahrung weiß: „Ich bin tatsächlich nach meinem Studium eingetreten, bevor ich einen Job in der Branche hatte, und habe dann über die Mailingliste meinen Volontariatsplatz gefunden.“ Das Netzwerk „The Female Publisher“ richtet sich zwar vor allem an Frauen in der Programm- und Verlagsleitung, doch Friebel schließt den Kontakt mit Studierenden nicht aus: „Vielleicht könnte man eben auch ein Event machen, wo man ganz explizit sagt: “Studentinnen kommt mit dazu!”, und dann setzen wir vielleicht mal ein Thema, das den Austausch ein bisschen mehr begünstigt zwischen Studierenden und Verlagen. Auch sowas wie ein Mentoring könnte ich mir perspektivisch vorstellen. Dass man auch gezielt weibliche Studierende darin bestärkt, mal selber einen Verlag zu gründen.“  Beeindruckend bei den umfangreichen Tätigkeiten der Netzwerke ist, dass alle Arbeit überwiegend ehrenamtlich geschieht. Beide Netzwerke bieten dabei eine sehr individuelle Möglichkeit, sich als FLINTA*- Person zu vernetzen und in der Buchbranche weiterzuentwickeln. In den Netzwerken engagieren kann sich jede Person, die die Überzeugungen der Netzwerke vertritt. Die Mitgliedschaft bei The Female Publisher ist dabei kostenfrei. Bei den BücherFrauen fällt hingegen ein Mitgliedsbeitrag an, den es jedoch auch in ermäßigter Form gibt.  Wer mehr über die Netzwerke erfahren möchte und Lust hat, sich zu vernetzen, findet hier weitere Informationen:  https://thefemalepublisher.com/ ; https://www.buecherfrauen.de/wir-buecherfrauen/organisation .  Auch auf der Frankfurter Buchmesse werden beide Netzwerke vertreten sein und es gibt die Möglichkeit, sich in einem persönlichen Gespräch auszutauschen.